Wie vergibt die Agentur Geld und können Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zuwendungen beantragen?
Die Agentur vergibt keinerlei Zuwendungen, sondern schreibt konkrete Forschungsaufträge aus. Dabei nutzt sie verschiedene Instrumente der öffentlichen Auftragsvergabe. Die Agentur hat bis 2023 zunächst 240 Millionen Euro zur Verfügung, wovon der überwiegende Teil in Forschungsprojekte fließen soll.
Die Gründung einer „Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“ (ADIC) wurde im März 2018 durch die Koalitionspartner von CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag verankert – und im Sommer desselben Jahres mit dem Namen „Agentur für Innovation in der Cybersicherheit“ (Cyberagentur) vom Bundeskabinett beschlossen.
Die Bundesregierung dürfe nicht zusehen, wenn der Einsatz sensibler Informationstechnik mit hoher Sicherheitsrelevanz in Deutschland von Drittstaaten kontrolliert werde, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Sommer 2018 zur Agentur-Idee. „Mit der Einrichtung der Agentur soll Deutschland bei der Cybersicherheit im internationalen Vergleich die Führung, aber zumindest eine Spitzenposition übernehmen.“ Die damalige Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ergänzte, der Staat müsse in der digitalen Welt eine Schutzfunktion wahrnehmen – und dafür Eigenverantwortung übernehmen.
Mit diesem Auftrag wurde die Agentur im Sommer 2020 von der Bundesregierung in der privatwirtschaftlichen Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet und wird seither aufgebaut. Die Bundesrepublik Deutschland ist alleinige Gesellschafterin. Sie wird gemeinsam vertreten durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie das Bundesministerium der Verteidigung.
Heißt das, die Cyberagentur forscht?
Nein, das Team der Cyberagentur hat zwar einen klaren Fokus auf Forschung und Innovation, forscht aber nicht selbst.
Wenn wir – im Austausch mit den Expert:innen der staatlichen Behörden und Einrichtungen – Schlüsseltechnologien und hohe Innovationspotenziale für die Cybersicherheit herausgearbeitet haben, entwickeln wir Programme und Projekte. Auf dieser Basis beauftragen wir Forscher:innen-Teams aus Wissenschaft und Wirtschaft, nach Lösungen zu suchen – und begleiten den Forschungsprozess über die gesamte Dauer hinweg. Unser Hauptinteresse gilt wagnisbehafteten Vorhaben, die im Erfolgsfall eine große Wirkung haben. Die gewonnenen Erkenntnisse werden der Bundesrepublik zur Verfügung gestellt.
Wie vergibt die Agentur Geld und können Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zuwendungen beantragen?
Die Agentur vergibt keinerlei Zuwendungen, sondern schreibt konkrete Forschungsaufträge aus. Dabei nutzt sie verschiedene Instrumente der öffentlichen Auftragsvergabe. Die Agentur hat bis 2023 zunächst 240 Millionen Euro zur Verfügung, wovon der überwiegende Teil in Forschungsprojekte fließen soll.
Wann kann ich mich an die Cyberagentur wenden?
Es gibt zahlreiche Gründe, sich an die Cyberagentur zu wenden. So freuen wir uns über Impulse aus der Cybersicherheits-Community sowie von den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und der Bundeswehr, die Beispiele und Ideen haben, wo es an Möglichkeiten, Fähigkeiten und technologischen Lösungen fehlt – oder fehlen wird – um in der täglichen Arbeit den Cyberraum sicher zu machen.
Auch Forscher:innen, Startups und Unternehmen können gern Kontakt zu uns aufnehmen, insbesondere mit Fragestellungen und Input zum Thema Cybersicherheit.
Zudem lohnt sich immer ein Blick auf unsere Stellenausschreibungen, denn als Agentur im Aufbau suchen wir weiterhin nach tatkräftiger Unterstützung mit verschiedenen Jobprofilen.
Schnellster Weg zu uns?
Mail an: kontakt[at]cyberagentur.de
Die Gründung einer „Agentur für Disruptive Innovationen in der Cybersicherheit und Schlüsseltechnologien“ (ADIC) wurde durch die Koalitionspartner von CDU, CSU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag im März 2018 verankert.
Die Bundesregierung dürfe nicht zusehen, wenn der Einsatz sensibler Informationstechnik mit hoher Sicherheitsrelevanz in Deutschland von Drittstaaten kontrolliert werde, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Sommer 2018 zur Agentur-Idee. „Mit der Einrichtung der Agentur soll Deutschland bei der Cybersicherheit im internationalen Vergleich die Führung, aber zumindest eine Spitzenposition übernehmen.“ Die damalige Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen ergänzte, der Staat müsse in der digitalen Welt eine Schutzfunktion wahrnehmen – und dafür Eigenverantwortung übernehmen. Mit diesem Auftrag wurde die Agentur im Sommer 2020 von der Bundesregierung in der privatwirtschaftlichen Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet und wird seither aufgebaut. Die Bundesregierung ist alleinige Gesellschafterin. Sie wird gemeinsam vertreten durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie des Bundesministeriums der Verteidigung.
Heißt das, die Cyberagentur forscht?
Nein, das Team der Cyberagentur hat zwar einen klaren Fokus auf Forschung und Innovation, forscht aber nicht selbst.
Wenn wir – im Austausch mit den Expert:innen der staatlichen Behörden und Einrichtungen – Schlüsseltechnologien und hohe Innovationspotenziale für die Cybersicherheit herausgearbeitet haben, entwickeln wir Programme und Projekte. Auf dieser Basis beauftragen wir Forscher:innen-Teams aus Wissenschaft und Wirtschaft, nach Lösungen zu suchen – und begleiten den Forschungsprozess über die gesamte Dauer hinweg. Unser Hauptinteresse gilt wagnisbehafteten Vorhaben, die im Erfolgsfall eine große Wirkung haben. Die gewonnenen Erkenntnisse werden der Bundesrepublik zur Verfügung gestellt.
Wie vergibt die Agentur Geld und können Unternehmen und Forschungseinrichtungen Zuwendungen beantragen?
Die Agentur vergibt keinerlei Zuwendungen, sondern schreibt konkrete Forschungsaufträge aus. Dabei nutzt sie verschiedene Instrumente der öffentlichen Auftragsvergabe. Die Agentur hat zunächst 240 Millionen Euro zur Verfügung, wovon der überwiegende Teil in Forschungsprojekte fließen soll.
Warum sitzt die Agentur in Halle und bleibt sie dort?
Die Agentur ist Teil der sogenannten Heimatstrategie der Bundesregierung, die auf gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland abzielt. In der Wahlperiode 2017-2021 hat die Bundesregierung beschlossen, ein Bündel an Maßnahmen umzusetzen, um „eine neue Phase der Politik für den Chancenausgleich zwischen den Regionen“ einzuleiten. Eine zentraler Baustein dieser Strategie ist es, durch Neu- und Ausgründungen von Bundesbehörden und Forschungseinrichtungen gezielt neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit listete im Sommer 2021 gut zwei Dutzend solcher Ansiedlungen auf, darunter auch die der Cyberagentur (vgl. Tabelle, Seite 27).
Noch vor der Gründung hatte der Bund mit den Ländern Sachsen und Sachsen-Anhalt verabredet, dass die Cyberagentur langfristig ihren Sitz am Flughafen Leipzig/Halle haben soll.
Das Bundesministerium der Verteidigung, das Bundesministerium des Innern und für Heimat sowie die Staatskanzleien von Sachsen-Anhalt und Sachsen haben sich über die Festlegung des dauerhaften Standortes der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) verständigt. Sie bekennen sich zum festen Sitz der Agentur in Halle (Saale). Im November 2022 hat die Cyberagentur ihre neue Büroräume in der Großen Steinstraße bezogen.
Mit welchen Themen beschäftigt sich die Cyberagentur?
Mit Blick auf die bereits umfassende und weiter wachsende Bedeutung des Cyberraums im Alltag jedes Einzelnen sowie in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, sind auch unsere Themen breit gefächert.
Prinzipiell liegt ein besonderes Interesse auf den Themen
Konkret beschäftigen wir uns derzeit mit Fragen zu
Testtext
Arbeiten bei der Agentur nur IT-Spezialist:innen?
Im Team der Cyberagentur ist auch das Wissen von IT-Expert:innen gefragt, aber nicht nur.
Im Bereich Forschung und Entwicklung muss eine Zeitenwende eingeläutet werden: Wissen, Fähigkeiten und Informationen sind heute viel dezentraler und breiter gestreut. Wir wollen verschiedene Forschungsschwerpunkte und Wissenschaftsdisziplinen zusammenbringen.
Daher suchen wir Kolleg:innen mit verschiedenen Perspektiven, beispielsweise mit Erfahrungen aus dem Sicherheitsbereich oder der Zukunfts- und Szenario-Analyse; aus Philosophie, Recht, Gesellschafts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, aus der Friedens- und Konfliktforschung oder den Ingenieurswissenschaften und der Informationstechnik.
Wir sind überzeugt davon, dass ein Schlüssel für erfolgreiche Sprunginnovationen in einer interdisziplinären Perspektive liegt. Wir wollen verschiedene Forschungsschwerpunkte und Wissenschaftsdisziplinen zusammenbringen – ein Expertise-Netz für die Sicherheit des Datennetzes.
Der Cyberraum wird gemeinhin definiert als jene Infrastruktur, die digitale Kommunikationskanäle und Informationsströme weltweit miteinander verbindet. Zentral ist dabei das Internet.
In diesem weltumspannenden Datenstrom verschwimmen die traditionellen Grenzen von außen und innen.
Cybersicherheit hat mit Blick auf die große Bedeutung des Cyberraums für den Alltag jedes Einzelnen nicht nur einen zentralen Stellenwert, sondern auch viele Facetten. Es geht dabei sowohl zentral um Cyberkriminalität, bei der das Internet als Tatmittel genutzt oder Straftaten virtuell begangen werden; als auch um den Schutz kritischer (Kommunikations-)Infrastrukturen an Land, in der Tiefsee und im Weltall.
Entscheidend sind auch die Schlüsseltechnologien selbst. Nur wer bestehende und künftige Hard- und Software einwandfrei auf mögliche Hintertüren und Schwachstellen untersuchen kann, kann sie souverän einsetzen. Nur wer mit den Entwicklungen
Schritt hält und die zugrunde liegenden Mechanismen verstehen und nachvollziehen kann, kann sie sicher anwenden.
Wann kann ich mich an die Cyberagentur wenden?
Es gibt zahlreiche Gründe, sich an die Cyberagentur zu wenden. So freuen wir uns über Impulse aus der Cybersicherheits-Community sowie von Beschäftigten der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und der Bundeswehr, die Beispiele und Ideen haben, wo es an Möglichkeiten, Fähigkeiten und technologischen Lösungen fehlt – oder fehlen wird – um in der täglichen Arbeit den Cyberraum sicher zu machen. Auch Forscher:innen, Startups und Unternehmen können gern Kontakt zu uns aufnehmen, insbesondere mit Fragestellungen und Input zum Thema Cybersicherheit. Zudem lohnt sich immer ein Blick auf unsere Stellenausschreibungen, denn als Agentur im Aufbau suchen wir weiterhin nach tatkräftiger Unterstützung mit verschiedenen Jobprofilen.
Mit welchen Themen beschäftigt sich die Cyberagentur?
Mit Blick auf die bereits umfassende und weiter wachsende Bedeutung des Cyberraums im Alltag jedes Einzelnen sowie in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, sind auch unsere Themen breit gefächert. Prinzipiell liegt ein besonderes Interesse auf den Themen
+ vertrauenswürdige und resiliente Informationstechnik,
+ Mensch-Technik-Interaktion und
+ Künstliche Intelligenz.
Konkret beschäftigen wir uns derzeit mit Fragen zu
+ Nano- und Quantentechnologie,
+ Weltraum und maritimer Sicherheit,
+ Bionik und Gehirn-Computer-Schnittstellen,
+ prädiktiver Analytik, autonomen Systemen sowie
+ Kryptografie.
Arbeiten bei der Agentur nur IT-Spezialist:innen?
Im Team der Cyberagentur ist auch das Wissen von IT-Expert:innen gefragt, aber nicht nur.
Im Bereich Forschung und Entwicklung muss eine Zeitenwende eingeläutet werden: Wissen, Skills und Informationen sind heute viel dezentraler und breiter verstreut. Wir sind überzeugt davon, dass ein Schlüssel für erfolgreiche Innovationen in einer interdisziplinären Perspektive liegt. Wir wollen verschiedene Forschungsschwerpunkte und Wissenschaftsdisziplinen zusammenbringen. Daher suchen wir Kolleg:innen mit verschiedenen Perspektiven, von Sicherheitsbezügen über Philosophie, Recht, Friedens- und Konfliktforschung bis hin zu Ingenieurswissenschaften und Zukunftsszenarien.
Wir sind überzeugt davon, dass ein Schlüssel für erfolgreiche Sprunginnovationen in einer interdisziplinären Perspektive liegt. Wir wollen verschiedene Forschungsschwerpunkte und Wissenschaftsdisziplinen zusammenbringen – ein Expertise-Netz für die Sicherheit des Datennetzes.
Cybersicherheit mit Bezug zur inneren und äußeren Sicherheit – was bedeutet das?
Der Cyberraum wird gemeinhin definiert als jene Infrastruktur, die digitale Kommunikationskanäle und Informationsströme weltweit miteinander verbindet. Zentral ist dabei das Internet. In diesem weltumspannenden Datenstrom verschwimmen die Grenzen von außen und innen.
Cybersicherheit hat mit Blick auf die große Bedeutung des Cyberraums für den Alltag jedes Einzelnen nicht nur einen zentralen Stellenwert, sondern auch viele Facetten. Es geht dabei sowohl zentral um Cyberkriminalität, bei der das Internet sowohl als Tatmittel genutzt oder auch Straftaten virtuell begangen werden; als auch um den Schutz kritischer (Kommunikations-)Infrastrukturen an Land, in der Tiefsee und auch im Weltall – aber auch um die Schlüsseltechnologien selbst.
Nur wer bestehende und künftige Hard- und Software vollständig auf mögliche Hintertüren und Schwachstellen untersuchen kann, kann sie souverän einsetzen. Nur wer mit den Entwicklungen beim Maschinellen Lernen, bei Robotik, Gehirn-Computer-Schnittstellen, Quantentechnologie oder Verschlüsselungsverfahren Schritt hält und die zugrunde liegenden Mechanismen verstehen und nachvollziehen kann, kann sie sicher anwenden.
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