Forensische Digitalisate

Hintergrund

Bisher fallen forensisch relevante Daten in heterogenen Formaten an, die nur schwer zusammengeführt werden können. In der Folge ist es nur unter sehr hohem Mehraufwand möglich, einzelne Informationen, wie beispielsweise Zeitstempel oder Ortsangaben, zu vergleichen. Auch die Berechnung neuer Informationen wie Gangbilder erfordert vorher die Zusammenführung heterogener Daten in ein einheitliches Datenformat.

Zielstellung

Im ersten Projektschritt soll ein Datenformat entwickelt werden, das die Zusammenführung forensisch relevanter Daten ermöglicht. Dabei sollen sowohl analog als auch digital erhobene Informationen wie Gutachten, Fingerabdrücke, Festplattenabbilder und Netzwerk-Daten berücksichtigt werden. Durch das neue Datenformat sollen all diese Daten direkt verglichen, ergänzt und zusammengeführt werden können. Im Anschluss soll an Algorithmen geforscht werden, die auf Grundlage des neuen Datenformats zusätzliche Informationen gewinnen können. So könnte zum Beispiel aus einer Videoaufnahme und einem analog gesicherten Fußabdruck das Gangbild inklusive weiterer biometrischer Informationen berechnet werden.

Disruptive Risikoforschung

Die Entwicklung eines Datenformats, das die Zusammenführung beliebiger forensischer Datenformate erlaubt, stellt eine sehr hohe Herausforderung dar. Aktuell ist noch unklar, ob ein so generisches Datenformat angesichts der hohen Heterogenität forensischer Spuren und Informationen überhaupt realisiert werden kann. Da der Forschungsprozess zudem unter einer Berücksichtigung der rechtlichen Voraussetzungen für die forensische Anwendbarkeit erfolgen soll, handelt es sich hierbei um ein Projekt im Bereich der Hochrisikoforschung. Ein erfolgreicher Projektabschluss würde demnach einen sehr großen Fortschritt für forensische Endanwender und Forschungseinrichtungen darstellen.

Kontakt

it-forensik@cyberagentur.de