Kommunikation zwischen Menschen und (teil-)automatisierten Systemen
Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) hat am 27. Februar 2023 die Evaluation der Angebote zur Ausschreibung „Sichere neuronale Mensch-Maschine-Interaktion“ gestartet. Ziel des Forschungsprojektes ist die Vereinfachung der Kommunikation zwischen Menschen und (teil-)automatisierten Systemen.
Am 23. Februar 2023 endete die Frist für die Einreichung von Angeboten zur Erforschung von Neurotechnologie im Kontext von Mensch-Maschine-Interaktion (MMI). Bei dem von der Agentur für Innovationen in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) ausgeschriebenen Verfahren sind insgesamt fünf spannende Angebote eingegangen, die nun evaluiert werden.
„Wir werden uns viel Zeit nehmen, um die eingegangenen Bewerbungen zu bewerten“, sagt Projektleiterin Dr. Paula Vieweg. „Es geht hier um einen wichtigen Aspekt in der Erforschung von Mensch-Maschine-Interaktion: Die Geschwindigkeit, mit der auf diesem innovativen Fachgebiet geforscht wird, wollen wir unter dem Gesichtspunkt der Cybersicherheit begleiten, um die Nutzung von Mensch-Maschine-Interaktionen vorteilhaft und sicher auszugestalten.“ Das Potenzial von MMI in der Verbindung zwischen dem menschlichen Gehirn und technischen Systemen soll unter dem Aspekt des Schutzes der Bürgerinnen und Bürger hinsichtlich der Cybersicherheit tiefgründiger betrachtet werden.
Der Einsatz bisheriger im medizinischen Bereich, z. B. bei der Steuerung von bionischen Prothesen oder der gezielten Hirnstimulation zur Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen sowie künftige Einsatzszenarien von der Spieleindustrie hin zur simultanen Steuerung von Drohnenschwärmen oder gar der telepathischen Kommunikation zwischen Menschen erfordern den Schutz der Menschen vor missbräuchlichem Zugriff. „Das ist uns besonders wichtig, wenn die Kommunikation zwischen Menschen und (teil-)automatisierten Systemen zu einer Vereinfachung der Nutzung führen soll“, erklärt die Forschungsreferentin im Bereich Sichere Gesellschaft.
Das Forschungsprojekt, welches bewusst risikobehaftete Ansätze mit potenziell bahnbrechenden Auswirkungen in den Fokus nimmt, wird über ein Verhandlungsverfahren mit vorherigem Teilnahmewettbewerb vergeben. „Nach der Evaluation werden wir mit den Bietern, die uns tragfähige Angebote vorgelegt haben, in die Verhandlung gehen“, ergänzt Dr. Paula Vieweg. „Wir erwarten im Ergebnis der mehrphasigen Erforschung und Entwicklung einen Proof of Concept sowie einen Prototyp. Das soll eine neuartige Form der Mensch-Maschine-Interaktion auf Basis von Neurotechnologie ermöglichen.“ Für das Projekt stehen über einen Zeitraum von vier Jahren bis zu 30 Millionen Euro zur Verfügung.